19.11.2009 - 21.02.2010
Die Entwicklung der im Osten Tschechiens gelegenen Stadt ZlÃn im 20. Jahrhundert ist eng mit der Schuhfabrik Bat'a verbunden. Der Unternehmer Tomás Bat¿a und sein Stiefbruder Jan AntonÃn ließen den kleinen Ort von 1923 bis 1938 wie ein riesiges Labor für gemeinschaftliches Leben und Arbeiten ausbauen. Nach Plänen von Frantisek Lydie Gahura entstand über einem Gebäuderaster von 6,15 m x 6,15 m eine Stadt im Grünen mit weitläufigen Fabrikanlagen, Wohngebäuden sowie kulturellen und sozialen Einrichtungen. Die Bat¿as vereinten geschicktes Unternehmertum, fordistische Schuh-Serienproduktion und soziales Experiment. In der von VladimÃr KarfÃk, einem ehemaligen Mitarbeiter Le Corbusiers, errichteten Konzernzentrale »21« ließ sich Bat'a ein Büro in Form eines zimmergroßen Aufzugs konstruieren, von dem aus er mit der ganzen Welt kommunizieren und gleichzeitig seine Arbeiter überwachen konnte. Die weltweit einzige, streng nach funktionalistischen Prinzipien errichtete Stadt wurde von vielen Politikern und modernen Architekten studiert und bewundert.
In der Ausstellung werden die architektonische Entwicklung und der sozialgeschichtliche Hintergrund ZlÃns mit Modellen, Plänen, Fotografien und Filmen vorgestellt. Ergänzend werden die selbst in Fachkreisen kaum bekannten Planungen Le Corbusiers für Bat'a - Stadterweiterung von ZlÃn, weltweite Schuhläden, eine Fabrikanlage und ein Bat'a-Pavillon für die Weltausstellung in Paris 1937 - mit Originalzeichnungen und einem Modell präsentiert.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Jovis Verlag.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Nationalgalerie in Prag und der Bezirksgalerie für bildende Kunst in ZlÃn. »ZlÃn-Modellstadt der Moderne« ist Teil von »Utopie der Moderne: ZlÃn«, einem Projekt von Zipp - deutsch-tschechische Kulturprojekte, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes.