Lucas van Leyden ist neben Albrecht Dürer und Marcantonio Raimondi der bekannteste Druckgraphiker der Renaissance. Dass er als „Wunderkind“ seinen ersten datierten Kupferstich bereits im Alter von 14 Jahren geschaffen habe, berichtet 1604 der Kunsttheoretiker Karel van Mander über den in Leiden geborenen Künstler.
Die Ausstellung präsentiert eine reiche Auswahl von rund 100 Blättern aus den Beständen der Staatlichen Graphischen Sammlung München. Sie machen den künstlerischen Entwicklungsprozess Lucas van Leydens nachvollziehbar und gewähren profunden Einblick in die Bildwelten von Lucas van Leyden. Berühmt ist er für seine delikate Kupferstichtechnik: Die subtilen Grauabstufungen, mit denen er räumliche Tiefe und atmosphärische Stimmung erzeugte, faszinierten früh Künstlerkollegen und Sammler, bis hin zu Rembrandt. Und noch heute vermag seine phantasievolle Erzählkunst – ebenso durch originelle Interpretation traditioneller Bildthemen wie durch neue eigenwillige Sujets – in ihren Bann zu ziehen.