19.07.2007 - 28.10.2007
Im Jahr 1955 präsentierte der Fotograf Edward Steichen im New Yorker Museum of Modern Art seine legendäre Fotoausstellung »The Family of Man« als ein umfassendes Portrait der Menschheit.
Fünfzig Jahre später entwirft die Ausstellung »Humanism in China - Ein fotografisches Portrait« ein anderes, sehr viel spezielleres bildnerisches Panorama: Anhand von 590 Dokumentarfotografien, aufgenommen in den vergangenen fünf Jahrzehnten von rund 250 chinesischen Fotografen, zeigt sie die Menschen in China vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Modernisierung.
Ausgerichtet vom Guangdong Museum of Art, Guangzhou, kuratiert von chinesischen Fachleuten umspannt die Ausstellung vier große Themenbereiche: Existenz, Beziehung, Begehren und Zeit.
Hinter dem äußeren Glanz des wirtschaftlichen Booms in Chinas Metropolen suchen chinesische Fotografen die Innenseite eines kulturellen Umbruchs aufzuzeichnen, der in seiner zeitlichen Verdichtung für ein einzelnes Menschenleben kaum zu fassen scheint.
Die Ausstellung zeigt den Alltag der Menschen sowohl in den großen Städten wie auf dem Land. Dabei dokumentieren sich die gesellschaftlichen Umwälzungen der vergangenen 50 Jahre in Bildern, die nichts verstellen und inszenieren wollen.
Gerade weil der Blick nicht von einer fremden, westlichen Wahrnehmung bestimmt ist, sondern die Sicht in China lebender Fotografen zum Ausdruck bringt, ist diese Ausstellung mehr als eine fotografische Leistungsschau: Sie ist ein Zeitdokument. Erstmals seit ihrer Präsentation im Guangdong Museum of Art, Guangzhou, im Jahr 2003 wird diese Ausstellung nun außerhalb Chinas gezeigt. In einer einmaligen Kooperation von fünf großen deutschen Museen wird sie nach Stationen in Frankfurt und Stuttgart im Sommer 2007 in München vorgestellt.