01.08.2008 - 26.10.2008
Seit der Erfindung der Fotografie vor mehr als 160 Jahren haben vor allem Frauen das technische Medium genutzt, um sich in Rollenspielen und Maskeraden zu inszenieren. Neben der experimentellen Lust, das Ich immer wieder neu zu erschaffen, diente die Kamera auch als Möglichkeit, Klischees weiblicher Repräsentation in Frage zu stellen. Das Spiel mit dem ewig Weiblichen war und ist immer auch eine Auseinandersetzung mit geschlechtlicher Identität, ihrer gesellschaftlichen und politischen Definition sowie deren Überschreitung.
Im Fokus der Ausstellung stehen zeitgenössische Künstlerinnen wie Cindy Sherman, Sarah Lucas und Pipilotti Rist, die mit Hilfe von Fotografie und Videokunst das Bild des Weiblichen untersuchen, es dekonstruieren und neu bestimmen. Zugleich spannt die Ausstellung den Bogen ins 19. und frühe 20. Jahrhundert, wo Frauen wie die Gräfin Castiglione oder die Künstlerinnen Claude Cahun und Florence Henri die Fotografie als Mittel der (Selbst)Inszenierung und -befragung entdeckt haben.
Mit freundlicher Unterstützung der Art Mentor Foundation Lucerne.