09.05.2010 - 12.09.2010
Die niederländische Kunst bestimmte das heimische Kunstschaffen und prägte die Sammlungen, die heute den Grundstock der Gemäldegalerie des Ostfriesischen Landesmuseums Emden bilden. Daher ist es nahe liegend, dass das Museum im Rahmen des Netzwerkprojektes 2010 die Tradition des Realismus in der Kunst anhand der nordniederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts aufnimmt.
Mit größtmöglicher Nachahmung der sichtbaren Natur ist eine Herausforderung beschrieben, zu der sich seit der Renaissance die Künstler bekennen, auch wenn sie daraus mit einer Vielzahl unterschiedlicher Lösungen antworten. Ein Höhepunkt in der Wiedergabe der erlebbaren Wirklichkeit stellt die Malerei in den südlichen und nördlichen Niederlanden im 17. Jahrhundert dar. Ihre Wurzeln hat sie im viel bewunderten Detailrealismus der Altniederländischen Malerei des 15. Jahrhunderts. Nun jedoch waren es nicht nur einzelne Motive, sondern das ganze Bild hatte die Welt wahrheitsgetreu wieder zu spiegeln. Stofflichkeit, Perspektive, Beleuchtung und Atmosphäre sollten so realistisch wie möglich wiedergegeben sein.
Diese ganz realistisch erscheinenden Abbilder der Wirklichkeit bergen moralisierende Botschaften oder verweisen auf die göttliche Ordnung der Welt, die sich nach der damaligen Überzeugung der Menschen bei aufmerksamer Wahrnehmung erschließt. Diese Botschaften zu „enträtseln“ wird ein besonderes Erlebnis sein.