Die offene See und das Wattenmeer mit den Deichen und dem Hinterland, dazu die Schifffahrt bilden seit mehr als 40 Jahren die Motivwelt von Hermann Buß. Sein Blick auf diese Lebenswelten ist nicht der eines romantischen Schwärmers, sondern der eines kritisch reflektierenden Zeitgenossen. Er sieht das Meer einerseits als elementare Schöpfung, nimmt es andererseits aber auch als harte Arbeitswelt wahr - im Bau von Buhnen ebenso wie auf den mächtigen Schiffen einer hochtechnisierten Zivilisation. Buß malt zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit changierende Bilder, die zum Nachdenken über das Wesentliche in der Welt anregen. Das führte auch dazu, dass er für die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover zahlreiche Altar- und Wandbilder schuf, die das Suchen und Fragen der Menschen in unserer Welt widerspiegeln. Die unsentimentale Grundhaltung des Künstlers korrespondiert mit den in großen Strukturen entworfenen Kompositionen seiner Werke, die bei aller Schärfe und Detailgenauigkeit größte malerische Sensibilität auszeichnet.