Leben, Kämpfen und Sterben im Dreißigjährigen Krieg: Die Schau erzählt anhand der Schlacht von Wittstock mehr über Menschen denn übers Militär - und macht Geschichte so anschaulich wie selten eine Ausstellung.
Die Schlacht von Wittstock 1636 verlängerte die damaligen Auseinandersetzungen um weitere Jahre. Sie ist eine von vielen Katastrophen des Dreißigjährigen Krieges – aber eine besonders gut dokumentierte, auch weil sie Grimmelshausen als Trossjunge miterlebt haben könnte und später wohl in seinem „Simplicissimus“ beschreibt: „Die Erde, deren Gewohnheit ist, die Toten zu bedecken, war damals an selbigem Ort selbst mit Toten überstreut, welche auf unterschiedliche Manier gezeichnet waren…“
2007 stießen Bauarbeiter auf ein Massengrab mit 125 Skeletten – die Überreste von Soldaten der siegreichen schwedischen Armee. Paläopathologen, Anthropologen, Waffenexperten und Archäologen untersuchten die Funde. Diese Zusammenarbeit öffnete ein Fenster in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in die Lebensumstände der Soldaten – und den Schrecken ihres Todes. So erzählt die Ausstellung eindrucksvoll vom elenden Leben und Sterben in Zeiten des Krieges vor 400 Jahren.