Mit dem vom NS-Regime initiierten Beginn des Zweiten Weltkriegs vollzog es den entscheidenden Schritt zur Realisierung seiner Eroberungs- und Rassenpolitik in Osteuropa. Bereits der Alltag auf dem polnischen Kriegsschauplatz war von kompromissloser Härte und Brutalität gekennzeichnet, Elemente, die später in bis dahin unvorstellbarem Ausmaß auch den Vernichtungskrieg im Osten prägen sollten.
Der 1. September 1939 steht daher – auch noch 75 Jahre später – für die Entfesselung von ungeheuren Verbrechen gegen Menschheit und Menschlichkeit. Gerade die polnische Bevölkerung musste dies als erste leidvoll und wehrlos am eigenen Leib erfahren. Und auf polnischem Boden errichteten die deutschen Besatzer schließlich jene großen Vernichtungslager, in denen sie Millionen von Menschen gnadenlos ermordeten.
Die dort verübten Gräueltaten rissen tiefe Wunden, die nach 1945 nur sehr langsam und oft lediglich oberflächlich verheilen konnten. Schmerzhafte Erinnerungen werden wohl stets bleiben. Eine kontinuierliche Beschäftigung mit der Geschichte ist daher die zwangsläufige Forderung, wobei deren Aufarbeitung umso erfolgreicher ausfallen wird, je stärker sie in enger Kooperation von deutschen und polnischen Institutionen erfolgt.
Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln hat in enger Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Republik Polen in Köln eine gemeinsame Veranstaltungsreihe entwickelt, die nicht nur den Blick auf die Ereignisse schärft und diese aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, sondern nicht zuletzt das kommunikative Miteinander vertieft.