06.02.2010 - 15.08.2010
Der 1946 geborene und 1989 verstorbene Robert Mapplethorpe ist einer der wenigen Künstler, denen es vergönnt ist, weit über die Grenzen der Kunstwelt hinaus bekannt zu werden. Er dominierte die Fotoszene des ausgehenden 20. Jahrhunderts und öffnete den Weg zur Anerkennung der Fotografie als Kunstform, er verankerte das homosexuelle Sujet in der Massenkultur; er entwarf in der Fotografie ein klassizistisches Bild vom meist männlichen Körper, das Eingang in die kommerzielle Fotografie fand. Insbesondere in den USA wurde sein Werk kontrovers diskutiert; bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wurden Ausstellungen seiner Fotografien boykottiert, zensiert oder geschlossen. Umstritten waren stets seine radikalen Darstellungen von Nacktheit und sexuellen Handlungen. Insbesondere Sadomaso-Fotos führten dazu, dass es bei Ausstellungen Protestkundgebungen gab und Museumsdirektoren angezeigt wurden. In Japan hat das Oberste Gericht erst 2008 festgestellt, dass Mapplethorpes erotische Bilder nicht gegen das Pornografieverbot verstießen und damit einen acht Jahre lang beschlagnahmten Band mit Mapplethorpe-Fotografien freigegeben. Für den amerikanischen Kritiker Arthur C. Danto schuf Mapplethorpe