Für seine großformatigen Fotografien arbeitet Oskar Schmidt mit der Inszenierung von Objekten, Räumen und Figuren. Als Vorlage seiner Motive dienen ihm Werke aus der Kunstgeschichte wie aus der Porträt- und Interieur-Malerei, die er in das Medium der Fotografie überführt. Oskar Schmidt bezieht sich in seiner Arbeit auch auf Ikonen der Fotografiegeschichte, in The American Series (2011) konkret auf den sozialkritischen Fotoessay The Great Depression (1938) des Amerikaners Walker Evans.
Seine klaren, an klassische Tafelbilder erinnernden Fotografien sind Ergebnis sorgfältiger Arrangements, räumlicher Rekonstruktionen und Nachbauten. Oskar Schmidt geht es nicht um die perfekte Wiedergabe des Originals, sondern um künstlerische Abweichung und Variation. Mit der Vergabe des Preises möchte die Jury Oskar Schmidts künstlerischen Beitrag würdigen, der sich dem Authentizitätsversprechen der Fotografie widersetzt und das Moment der Konstruktion, Fiktion und subjektiven Wahrnehmung in der Fotografie und Kunstgeschichte thematisiert.