In Paris formierte sich 1888 die Künstlergruppe der »Nabis« (hebräisch Propheten). Zu ihren Mitgliedern zählten Bonnard, Vallotton oder Maillol. Auf der Suche nach neuen, »echten« Ausdrucksformen gestalteten sie intime Interieurs, Bühnenbilder, Theaterplakate, Zeitschriften oder Bücher und standen mit den Dichtern der Pariser Avantgarde in engem Kontakt. Kunst und Leben sollten einander durchdringen, so die Maxime der jungen Maler, die das Leben auf den Boulevards und hinter den Türen der Boudoirs in atmosphärisch dichten Bildern festhielten. Meisterwerke aus der Neuen Pinakothek und der Staatlichen Graphischen Sammlung zeigen die Nabis als Wegbereiter der Moderne zu Zeiten der Belle Époque.