Johann Christian Reinhart gehört zu den zentralen Künstlergestalten der Zeit um 1800. Als Zeichner, Grafiker und Maler hat er ein umfangreiches Werk geschaffen. Gemeinsam mit Joseph Anton Koch entwickelte er den Typus der heroischen Ideallandschaft und schuf damit eine wichtige Grundlage für die Aufwertung der Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert. Seit 1789 lebte er in Rom und war dort der Mittelpunkt des deutschen Künstlerkreises. Gemeinsam mit der Hamburger Kunsthalle widmet die Neue Pinakothek diesem Künstler erstmals eine größere Ausstellung. Gezeigt und gewürdigt werden dabei nicht nur Reinharts Landschaftskunst, sondern auch seine bissigen Karikaturen, die er als Korrektiv zu seiner idealistischen Malerei verstand. Neben den Gemälden, die ihn als einen Künstler des idealen Klassizismus ausweisen, werden auch Druckgrafiken gezeigt, denen er zeitlebens große Beachtung schenkte. Besonderes Interesse verdienen aber auch Reinharts in verschiedensten Techniken ausgeführten Zeichnungen, von denen in den letzten Jahren zahlreiche neu entdeckt wurden. Die frühen Zeichnungen und Aquarelle zeigen ihn auch als einen brillanten Koloristen, dessen Leistungen selbst im Werk der zeitgenössischen englischen Aquarellisten kaum eine Parallele haben.