Wie traditionell ist die Moderne? Wie revolutionär ist die Kunst des 19. Jahrhunderts? Die temporäre Schließung der Pinakothek der Moderne ermöglicht unerwartete Bewegungen und Begegnungen. Die weltbekannten Münchner Meisterwerke der Klassischen Moderne von Max Beckmann bis Pablo Picasso treffen bei einem einmaligen Gastspiel in der Neuen Pinakothek auf die Wegbereiter und Pioniere der Moderne. Bei dieser Aufhebung der Grenzen der Pinakotheken entstehen unkonventionelle Blickwechsel der Sammlungen und ihrer Werke. Sie gewähren Ausblicke auf die Kunst des 20. Jahrhunderts und Rückblicke auf die Kunst des 19. Jahrhunderts. Die Präsentation schlägt die Brücke von der Motiv- und Ideenwelt Paul Klees zu den romantischen Meisterwerken C.D. Friedrichs, sie konfrontiert die surrealistischen Waldbilder von Max Ernst mit den symbolistischen Mythenschöpfungen von Arnold Böcklin. In einem Rausch der Farben begegnen sich August Macke und Claude Monet sowie Emil Nolde, Paul Gauguin und Vincent van Gogh. 1914 bis 1918 entstandene Hauptwerke von Ernst Ludwig Kirchner, Wilhelm Lehmbruck und Franz Marc beschließen die Präsentation und öffnen die Neue Pinakothek zur beschleunigten Dynamik der künstlerischen Utopien nach 1900 und ihrem spektakulären Zerbrechen im Ersten Weltkrieg.