"Ein Gemälde ist nicht ein Bauwerk aus Farben und Linien, sondern ein Tier, eine Nacht, ein Schrei, ein Mensch oder dies alles zusammen."
Klarer als durch den Holländer Constant kann das Anliegen der 1948 gegründeten Gruppe Cobra nicht umrissen werden. Das bedingungslose Ausdrucksverlangen dieser Künstler faszinierte auch den seit 1957 als Galerist und Sammler tätigen Otto van de Loo und so bilden Werke von Jorn, Appel, Constant und Alechinsky das Zentrum seiner großzügigen Schenkung 1991 an die Nationalgalerie.
Die erneute Präsentation der insgesamt 55 Arbeiten von 24 Künstlern - unter ihnen auch die Münchner Gruppe "Spur" und Einzelgänger wie Dubuffet, Michaux, Rainer und Vostell - stellt sich jetzt in den Zusammenhang mit expressionistischen Meistern der ersten Jahrhunderthälfte aus der Sammlung der Nationalgalerie. Die hervorragenden Kollektionen von Munch, Beckmann und Lehmbruck werden erstmals wieder im Hauptsaal vereint, Werke von Kirchner, Picasso, Nolde und Nay ergänzen den anregenden Exkurs.