Die Ausstellung präsentiert aktuelle Arbeiten der documenta-Teilnehmerin Judith Hopf. Mit feiner Ironie hinterfragt die Künstlerin gesellschaftliche Strukturen und Zwänge. Wichtiges Thema ihrer neuen Werke ist das Bedürfnis nach Überblick angesichts einer unüberschaubaren Wirklichkeit. Durch den Wandel der digitalen Techniken verändert sich grundlegend auch unser Verhältnis zu Informationen und Nachrichten, was die Künstlerin als eine neue Qualität der Abstände beschreibt: »Abstände im Sinne der Entfernung und der Erreichbarkeit von Nachrichten beziehungsweise der Information, an die man als Einzelner ‚rankommt’. Und jene Abstände, im Sinne der emotionalen, psychischen oder gar politischen ‚Empfangsmöglichkeiten’ des Subjekts, in Bezug auf ebendiese Infos und Aussendungen, die einen erreichen und an die sich weitere Möglichkeiten anschließen«. Auf experimentelle Weise versucht Judith Hopf, diese Beobachtungen und Überlegungen in ihr ästhetisches Arbeiten einzuweben. Dabei bedient sie sich unterschiedlicher Medien – von Installation und Skulptur, über Film und Graphik – und entwickelt eine ebenso feinsinnige wie schräg-skurrile Ästhetik. Auch eigens für die Ausstellung in der Neuen Galerie entwickelte Arbeiten werden erstmals zu sehen sein.
Judith Hopf (*1969, Karlsruhe) war neben der dOCUMENTA (13), 2012 an weiteren internationalen Gruppenausstellungen beteiligt, u.a. 2014 an der Liverpool Biennale und 2013 im Museum für Gegenwartskunst in Basel. Sie hatte Einzelausstellungen u.a. im Grazer Kunstverein, im Portikus in Frankfurt a. M. und in der Wiener Secession. Ihre Arbeiten wurden zudem bei Filmfestivals, wie den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen (2007) präsentiert. Judith Hopf ist die erste Trägerin des Ruth-Baumgarte-Kunstpreises für das Jahr 2014. Seit 2008 hat sie eine Professur an der Städelschule, Frankfurt a. M. inne. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin.