22.05.2010 - 25.04.2011
Bitterer Maniok (Manihot esculenta) ist eine alte indianische Kulturpflanze. Obwohl in unbearbeitetem Zustand wegen seines Blausäuregehalts giftig, ist er in weiten Regionen des Amazonischen Regenwaldes Grundnahrungsmittel. Im Kontext der Ausstellung dient "Bitterer Maniok" auch als Metapher für die Zerstörung des Bodens und der Wälder Amazoniens, der Lebensgrundlage zahlreicher indianischer Ethnien.
Um den giftigen Bitteren Maniok genießbar zu machen, wurden die Wurzelknollen auf ästhetisch gestalteten Reibebrettern gerieben, gewässert und dann mit Hilfe kunstvoll geflochtener Schläuche ausgepresst. Die Ausstellung informiert im ersten Teil über die traditionelle Kultur ausgewählter indianischer Ethnien. Sie zeigt qualitätsvolle Alltags- und rituelle Gegenstände aus den Beständen der Ethnologischen Sammlung. Im zweiten Teil ist eine Dokumentation über die traditionelle und heutige Nutzung der Ressourcen des Regenwaldes und seine fortschreitende Zerstörung sowie über die aktuelle Situation der indigenen Gruppen zu sehen. Somit verbindet die Ausstellung ethnologische, naturkundliche und ökologische Aspekte.