08.04.2011 - 31.07.2011
Das Anlegen, die Pflege und das Zugängigmachen von Sammlungen sind Grundpfeiler eines Museums. Viele Sammlungen gelangten über Privatpersonen und deren Nachlass ins Museums - in einer Zeit, als das Sammeln von Naturobjekten weniger durch gesetzliche Bestimmungen reglementiert und Sammlungen selbst wesentliche Objekte der naturkundlichen Bildung waren. Diesem zumeinst in der Freizeit betriebenen Hobby verdanken viele Museum wertvolle Sammlungsbestände.
Da viele dieser Personen Sammler aus Leidenschaft waren, wurde praktisch jede Gelegenheit im Alltag, jeder Aufenthalt in der Natur, dazu genutzt, der Sammlung neue Stücke hinzuzufügen.
Vieles war dabei spontan. Diese Spontanität, die aus dem Augenblick geborene Notwendigkeit das Sammelobjekt geschützt unter- und nach Hause zu bringen, spiegelt sich in oft kuriosen Sammlungsbehältnissen wider.
Aber auch gezielte und professionelle Sammeltouren nutzten diese, dem Alltag entnommenen Behältnisse. Sie waren billig, leicht zu erhalten und viele von ihnen haben sich glänzend bewährt – bis in die heutige Zeit.
So ist ein Blick zurück auf den Alltag der naturkundlichen Sammler gleichzeitig ein Blick in die Kultur- und Industriegeschichte der jeweiligen Epoche.
Die Ausstellung ist somit eine interdisziplinäre Schau, die im wortwörtlichen Sinne naturkundlichen Inhalt in seiner kulturhistorischen Verpackung präsentiert.
In den in dieser Ausstellung gezeigten historischen Sammelbehältnissen waren und sind Naturgegenstände untergebracht, die sich heute im Bestand des Naturkundemuseums Erfurt befinden. So dominieren industrielle Zeugnisse aus Deutschland und Thüringen. Ungeachtet dessen verraten einige Objekte auch Sammeltouren in entlegenere Gegenden dieser Welt.
Das Sammeln biologischer Objekte war neben der Bewältigung des Volumens und Gewichts auch mit der Frage nach der Haltbarkeit verderblicher Materialien verbunden. Wie das gelöst wurde, zeigt die Ausstellung ebenfalls.
Sie wirft weiterhin einen Blick in Sammlungscamps: in historische sowie neuzeitliche, wie z.B. dem der Nepalexpeditionen des Naturkundemuseums Erfurt.