13.10.2012 - 06.01.2013
Wenn Martine Wolhauser mit ihrer Fotokamera die Präparate des Naturhistorischen Museums ins Visier nimmt, erwachen diese zum Leben. Der Basstölpel kontrolliert aufmerksam seine Umgebung, bevor er das Versteck verlässt, das Skelett des Schimpansen parodiert keck die Skulptur «Der Denker» von Auguste Rodin, der Kugelfisch ist frustriert, weil es ihm partout nicht gelingen will, in das Kistchen zu schlüpfen und inmitten dieser Menagerie hält der berühmte Wal des Museums Hof.
Diese Ausstellung präsentiert eine Reportage der Freiburger Fotografin Martine Wolhauser, die anlässlich der Neugestaltung des Zoologiesaals und des Umzugs diverser Sammlungen in ein neues Depot entstanden ist. Dazu erkundete die Fotografin die entlegensten Winkel des Museums und lichtete das Entdeckte mit Sensibilität und unvoreingenommenem Blick ab. Das erstaunliche Resultat dieses fotografischen Streifzugs sind manch drollige, einige ernsthafte und auch etliche ungewöhnliche, wenn nicht sogar verstörende Bilder, welche die Sammlungsvielfalt dokumentieren und das Publikum zu einer grundlegenden Reflexion über Wert und Sinn des Gezeigten animieren. Basis dieses poetischen Fotoinventars, welches den toten Präparaten Leben einhaucht und dynamische Situationen schafft, ist der Wille und die Fähigkeit der Fotografin, sich voll und ganz auf ein gewähltes Motiv einzulassen.
«Dieser Rückblick auf eine vergangene, aber gleichwohl so lebendige Welt hat mir gefallen. Er hinterfragt einmal mehr unsere Fähigkeit, das Leben um uns herum erhalten zu können».
