Aktuelle gesellschaftliche, soziale und politische Gegebenheiten sind das künstlerische Ausgangsmaterial von Naneci Yurdagül. Seine Installation im Kunstverein rückt das Phänomen der kulturellen Aneignung „musterhaft“ in den Mittelpunkt und eröffnet neue Perspektiven auf vermeintlich Fremdes, indem Vertrautem der Spiegel vorgehalten wird. Das performative Mitwirken, das Yurdagül von seinem Publikum fordert, führt den Besucher zur unmittelbaren Konfrontation und zu einem Eintauchen in eine „Erlebniswelt“.
„Montageanleitungen“ sind ein unverzichtbares Element, um Einzelteile in der richtigen Reihenfolge zu einem vollständigen Ganzen zusammenzusetzen. Seit 2008 arbeitet Alexandre Singh an der Serie, die er in seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland vorstellt. Ausgehend von Themenrecherchen und Gesprächen mit Personen entwickelt Singh seine wandfüllenden Diagramme. Module hierfür sind Bild- und Textcollagen, die an der Wand durch gepunktete Graphitlinien zu halbfiktionalen Erzählungen werden.