Wilhelm Klotzeks künstlerische Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Bildhauerei und Text und setzt sich mit Themen von Identität und der eigenen Beziehung zur Geschichtsschreibung auseinander. Dabei bedient er sich verschiedener Medien wie Performance, Skulptur, Installation, Prosagedichten und Künstlerbücher und begreift die Sprache hierbei als bildhauerisches Material. Wilhelm Klotzek, geboren in Ostberlin, erlebte die Wende und Nachwendezeit als Kind und Jugendlicher. Sein persönlicher Lebensweg, der Bruch von einem Gesellschaftssystem in ein anderes, dient ihm als Ausgangspunkt seiner künstlerischen Praxis, die aus einem historischen Abstand die gesellschaftlichen Verhältnisse eines ehemals geteilten und wieder-zusammengeführten Deutschlands reflektiert und Signifikanzen sozialer Räume und Zugehörigkeiten thematisiert.
Wilhelm Klotzek ist der Preisträger 2013 des „Columbus-Förderpreises für aktuelle Kunst in Kooperation mit der ADKV (Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine)“. Der Förderpreis wendet sich an Künstlerinnen und Künstler, die am Ende ihrer akademischen Ausbildung bzw. noch am Anfang ihrer künstlerischen Karriere stehen und ist mit der Förderung einer Einzelausstellung sowie einer begleitenden Publikation verbunden. Der 1980 in Berlin geborene Künstler hat an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und der Universität der Künste in Berlin Bildhauerei studiert. Vorgeschlagen von Leonie Baumann, Rektorin der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, hat die Jury die Entscheidung für den Autor und Bildhauer einstimmig getroffen. Mitglieder der Jury 2013 waren Elke Gruhn (Nassauischer Kunstverein Wiesbaden), Dr. Sven Beckstette (Kunstmuseum Stuttgart), Kolja Reichert (freier Kunstkritiker, Berlin) und Kerstin Wagener (Künstlerin, Berlin).