Ein Paradoxon, der unbedingte Glaube an sich selbst und die gleichzeitige Ergebenheit an etwas Höheres: bereits der Ausstellungstitel ist eine Herausforderung. Man mag ihn als These, als trotzigen Grundsatz oder als Ergebnis der täglichen künstlerischen Arbeit sehen. Unberührt bleibt man zumindest nicht. Schon gar nicht, wenn man die Arbeiten junger Künstler vor sich hat, die sich dieser Herausforderung stellen. Denn natürlich taucht sofort die Frage auf, wie – und ob – denn das einzelne Werk dem Ausstellungstitel gerecht wird: Wo verstecken sich inhaltliche Übereinstimmungen oder formale Anspielungen? Verstecken sie sich überhaupt oder treten sie klar und selbstbewusst in Erscheinung? Und wie weit darf sich ein Werk eigentlich vom Titel der Ausstellung entfernen?Aber vielleicht braucht es diese Fragen überhaupt nicht. Denn ist es nicht vielmehr so, dass bereits jede einzelne künstlerische Position als Beweis des Ausstellungstitels dienen kann?Kurator der Ausstellung ist Florian Heinke. Die Schau entstand im Rahmen seines Lehrauftrags für Malerei an der Kunsthochschule Mainz und zeigt Positionen aus der Klasse Prof. Friedemann Hahn. Ursprung und Anlass der Ausstellung ist die Idee, einen bereits im Nassauischen Kunstverein gezeigten Künstler auch als Ausstellungsmacher zu präsentieren.