Foto: Nassauischer Kunstverein Wiesbaden e.V.
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Nassauischer Kunstverein Wiesbaden e.V.

Foto: Nassauischer Kunstverein Wiesbaden, Eliza Douglas: My Gleaming Soul 2017, Christian Lauer
Foto: Nassauischer Kunstverein Wiesbaden, Eliza Douglas: My Gleaming Soul 2017, Christian Lauer
Foto: Nassauischer Kunstverein Wiesbaden e.V.
Foto: Nassauischer Kunstverein Wiesbaden e.V.

Wilhelmstr. 15
65187 Wiesbaden
Tel.: 0611 30 11 36
Homepage

Öffnungszeiten:

Di 14.00-20.00 Uhr
Mi-Fr 14.00-18.00 Uhr
Sa-So 11.00-18.00 Uhr

Archiv der verklingenden Geräusche / eine Medieninstallation

18.01.2008 - 27.01.2008
NKVextra / HR Hörfest zu Gast im NKV Nicht nur Menschen haben ihre persönliche Physiognomie, sondern auch Orte, reale wie imaginäre. Diese Physiognomie nehmen wir über die Augen, die Hände, die Nase und nicht zuletzt über die Ohren wahr. Unsere Sinne machen sich ein "Bild", das in unserem Gedächtnis abgespeichert wird. Wir "be-greifen" das Ding, es wird zum Begriff. Erstaunlicherweise funktioniert das Gedächtnis oder die Erinnerung stark über den Duft oder eben über den akustischen Eindruck. Die Stimme einer Geliebten wird uns unser Leben lang begleiten, aber auch der Klang der Schreibmaschine oder das Schleifen der Straßenbahn, das aus Kindheitstagen zu uns herüberweht. Wie aber wirken nun Bild und Ton ineinander, wie macht das unser Gedächtnis, dass das Geräusch das Bild hervorruft und das Bild das Geräusch? Eine hochkomplexe Leistung - wie das genau funktioniert, darüber „streitet“ noch immer die Wissenschaft. Manchmal jedenfalls genügen kleine Ereignisse, um gesamte, eigentlich vergessen geglaubte Szenarien aus der Erinnerung plötzlich wieder entstehen zu lassen. Marcel Proust hat dieses Phänomen in „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ mit dem Beispiel „Genuss einer Madeleine, die in Lindenblütentee getaucht wird“ eindrucksvoll beschrieben. Studentinnen und Studenten des Studiengangs Kommunikationsdesign werden unter Anleitung von Roland Blum eine interaktive Medieninstallation erstellen. Sie lassen authentische Töne (verschwundene Geräusche, die es heute so gut wie nicht mehr gibt und Geräusche, die in unserem alltäglichen Umfeld nicht mehr präsent sind) und Synonymbilder in Konfrontation, Phasenverschiebung und Gleichklang treten. Der Besucher kann so - an ausgewählten Beispielen - seine eigene und die soziale Geschichte der Töne und ihrer Abbilder nachklingen lassen. Den mehrfach im Raum wiedergegebenen Bildern werden rechnergesteuert Töne beigefügt. Die Besucher selbst sind Teil der Inszenierung, indem sie durch ihre bloße Anwesenheit die Exponate aktivieren. Eine Kooperation der FH Wiesbaden/Studiengang Kommunikationsdesign und des NKV mit der Kulturwelle hr2 und dem Kulturamt der Stadt Wiesbaden im Rahmen des hr2-Hörfestes 2008.

KULTURpur empfehlen