Im Rahmen einer Besprechung für die Ausstellung der Künstlerin VERA RÖHM im Museum der Wahrnehmung MUWA bot die Bildhauerin, Fotografin und Installationskünstlerin dem MUWA-Team Einblick in ihr Atelier in Darmstadt mit zahlreichen Arbeiten im Außen- und Innenraum. VERA RÖHM hat in Lausanne an der ECAL studiert, fertigt parallel zu Fotoarbeiten Skulpturen aus den Materialien Metall, Stein, Holz und Plexiglas und hat mehrere Wettbewerbe im öffentlichen Raum realisiert. Ihre Arbeiten befinden sich in zahlreichen Sammlungen und Museen und ihre Arbeiten werden regelmäßig im In- und Ausland gezeigt. Die Ausstellung in Graz wird ausgewählte Beispiele unterschiedlichen Formats ihrer Serien der Stützwerke zeigen, die aus Fotografien entwickelt wurden, die sie in den 70-er Jahren im Pariser Marais-Viertel von Gerüstbauten zwischen Gebäuden aufgenommen hatte. Die Entscheidung, diese Bauten festzuhalten, erklärte RÖHM folgendermaßen: "Raum und Rhythmus interessierte mich, ich bin von einem konstruktiven ´objet trouvé´ ausgegangen."
"Zu Beginn war das eigentlich eine Dokumentation über die Begriffe Dekonstruktion und Konstruktion. Damals klaffte in Darmstadt ein großes Bauloch und ein anderes in Paris, wo später das Centre Pompidou entstanden ist. Das war der Anfang. Als ich im Marais diese vielen Gerüste, alle diese Hölzer betrachtete, die man zur Erhaltung an manchen Fassaden errichtet hatte, um sie abzustützen, habe ich den Rhythmus gesehen, der darin steckte. Mir wurde klar, dass ich in diesem Rhythmus eine andere Form anlegen konnte, den Rhythmus damit verändern konnte, dass ich plötzlich eine Form, ein geometrisches Netz konstruieren konnte, dass ich, ohne ihn zu zerstören, eingreifen und umgestalten konnte; ich bin in diesem Rhythmus geblieben, indem ich etwas anderes angelegt habe." (VERA RÖHM, 2002)