Als sechste Position der Ausstellungsreihe RICOCHET präsentiert das Museum Villa Stuck Fotos, Filme und Videoinstallationen des 1975 in Bochum geborenen Künstlers Martin Brand. Seine Werke bewegen sich zwischen Dokumentation und Fiktion, zufälliger Beobachtung und Inszenierung, dabei gilt sein Interesse Jugendlichen sowie Subkulturen. Martin Brand offenbart auch einen kritischen Blick auf die gesellschaftlich-soziale Realität in Deutschland, indem er die Suche nach Identität und Vorbildern, Mechanismen der Szenebildung und -hierarchien, Wertvorstellungen und Männlichkeitsstereotypen thematisiert.
Seiner neuesten Arbeit Rebel Rebel, eine Zweikanal-Videoinstallation, die 2011 und 2012 entstanden ist, liegen dokumentarische Aufnahmen zu Grunde, die in der Metal- und Deathcore-Szene rund um den Musiker David Beule entstanden sind. In zehn Sequenzen gegliedert, zeigt die Arbeit verschiedene Situationen aus Leben, Alltag und Umfeld des Musikers. Doch so nah die Kamera dem Geschehen auch kommt, bleibt die Beobachtung zunächst distanziert und abwartend. Während der Betrachter von einer Oberfläche aus aufwändigen Tätowierungen, ungebremstem Lebensstil und archaisch anmutendem musikalischen Ausdruck angezogen wird, verliert sich der Blick der Kamera immer wieder in Details, um erst im Laufe der Zeit dem Protagonisten und seiner Persönlichkeit näher zu kommen.