30.05.2009 - 13.09.2009
Frederic Leighton (1830–1896) ist englischer Maler, Illustrator und Bildhauer des viktorianischen Neoklassizismus. Er studierte in Rom, Florenz und Paris, in Berlin sowie 1844/45 unter Eduard Jakob von Steinle in Frankfurt. 1869 zum Mitglied der Royal Academy ernannt, wurde er neun Jahre später, 1878, zu deren Präsidenten ernannt.
Seine erste in Öl gemalte Komposition war das Gemälde »Giotto, unter den Schafen von Cimabue angetroffen« (1847). Es folgte »Cimabues Madonna, in Prozession zu Florenz einhergetragen«, 1852 begonnen und 1855 an die Royal Academy gesandt. Dieses Gemälde mit lebensgroßen Figuren hatte bei seiner Ausstellung einen großen Erfolg und begründete seinen Ruf als bedeutender Künstler. 1859 zog Leighton nach London, wo er mit den Präraffaeliten zusammentraf, allerdings betrachtete er sich nicht als Mitglied der Vereinigung.
1866 bezog Leighton sein von George Aitcheson entworfenes neues Haus. Das Leighton House lag in der Nähe von George Frederic Watts Haus im Holland Park, einem Gebiet das bald zur Künstlerkolonie wurde. 1886 schließlich ernannte man ihn zum Baronet. Leighton gehörte dem renommierten Garrick Club an. Schließlich durfte er in der Grosvenor Gallery ausstellen, die dafür bekannt war, progressive Künstler fördern, deren Arbeit vom traditionellen Kunstgeschmack der Royal Academy ignoriert wurde. Leighton starb 1896 unverheiratet an einem Herzinfarkt, einen Tag, nachdem man ihn zum „Baron Leighton of Stretton“ ernannt hatte.
In seiner Anlage als Künstlerhaus vergleichbar der Villa Stuck, ist das Leighton House einige Jahre vor seinem Münchner Pendant entstanden und nimmt stark orientalitistische Einflüsse auf, die sich in der Malerei Leightons spiegeln. Die anstehende Restaurierung des Leighton Houses nehmen die Partner zum Anlass, in München eine umfassende Präsentation der Sammlungsbestände des Leighton House Museums zu zeigen, Gemälde, Zeichnungen, Skuplturen und Fotografien, und gleichzeitig auf die enge Verschränkung dieser beiden exzeptionellen Künstlervillen zu verweisen.
