Nach schweren Bombenangriffen Mitte Februar 1945 rückten alliierte Truppenverbände in den letzten Februar- und ersten Märztagen des Jahres 1945 auf das heutige Stadtgebiet vor.
Die Zeitzeugin Gertrud Pick aus Elsen schrieb am 11. Februar 1945 an ihren Bruder über die Ereignisse in Grevenbroich: „Über Tag kommen die Tiefflieger wieder viel. Gestern wurde die Gegend um die Todeskurve bombardiert. […] Die Bomben sind auf der Schanze, auf der Montzstraße, Graf-Kessel-Straße und verschiedenen anderen Stellen gefallen. A. und C. [heutige Coens-Galerie] bekam 2 Volltreffer und ist ganz kaputt.“
Nur wenige Tage später sollten mit den Sprengungen der Erftbrücken sowie letzten sinnlosen und verlustreichen Angriffen der deutschen Truppen Kampfhandlungen das schwer getroffene Stadtgebiet in Mitleidenschaft ziehen und zahlreiche zivile und militärische Opfer fordern.
Währenddessen harrten in den Gefangenenlagern im Stadtgebiet hunderte Zwangsarbeiter auf den Tag der Befreiung durch die alliierten Truppen.
Marianne Winter aus Hemmerden, befand sich in diesen Februartagen gemeinsam mit ihrer Schwester und tausenden KZ-Häftlingen auf den brutalen „Todesmärschen“ und entging dem Tod durch Hunger, Krankheit oder die Kommandos der SS nur knapp.
In Erinnerung an die Ereignisse vor 70 Jahren, die die Befreiung von der nationalsozialistischen Diktatur bedeutete, versteht sich dieses Ausstellungsprojekt vom 26. Februar bis 26. April 2015, das Zeitzeugenberichte und amtliche Überlieferung verbindet.