09.03.2008 - 06.04.2008
Obwohl Irene Weismantel (Jahrgang 1965) seit ihrem sechsten Lebensjahr intensiv gezeichnet hat, sind Jahrzehnte vergangen, bis ihre besondere bildernische Begabung zur Kenntnis genommen wurde. Mit 13 Jahren von der Familie in ein Heim verbracht und solchen Einrichtungen in mehrfachem Wechsel anvertraut, markiert in ihrer Biografie die Aufnahme in die evangelische Stiftung für psychisch Kranke Hephata in Mönchengladbach im Jahre 1993 jenen glückliches Moment, der sie in eine ihr Potenzial erkennende, sie motivierende und unterstützende Umgebung eingliederte. Eine kaum zu überschauende Anzahl von kräftigen, ja in geradzu poppig zu nennenden Farben kolorierten Tuschezeichnungen ist seitdem entstanden, die auf eine hinreißend artistische und schalkhafte Weise die gesamte Erlebniswelt der Künstlerin vor Augen führen. Kein Motiv ist Irene Weismantel in der Darstellung zu schwierig. Alles Gegenständliche und Figürliche kann sie in ihr bildnerisches System von feinen schwarzen Linien und leuchtstark schraffierten Flächen mühelos einfügen. Dabei verknüpft sie Ansichten und Aufsichten mit leichter Hand zu detailreichen Bildgeweben.
15 ausgesuchte Arbeiten von Irene Weismantel werden in Ergänzung der Ausstellung "Bild-Störung" im Erdgeschoss des Museums gezeigt.