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KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Museum Villa Erckens


Am Stadtpark
41515 Grevenbroich
Tel.: 02181 608 656
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi, Do, Sa, So 11.00-17.00 Uhr
Fr 9.00-13.00 Uhr

Bild-Störung! – Der lange Weg vom Tollhaus zur Werkstatt für behinderte Menschen gezeigt.

09.03.2008 - 20.04.2008
Die Wander-Ausstellung bietet einen Überblick über die Geschichte der Benachteiligung behinderter Menschen und über die Wurzeln der Werkstatt für behinderte Menschen. Die Ausstellung wurde bereits in mehr als 90 deutschen Städten gezeigt mit bislang über 100.000 Besucherinnen und Besuchern. Auf 30 Bild- und Texttafeln und über 90 zum Teil farbigen Abbildungen wird ein eindrucksvolles Sittenbild des gesellschaftlichen Umgangs mit geistig, psychisch oder körperlich behinderten Menschen erfahrbar gemacht. Krüppel, Bucklige, Missgeborene, Kreaturen, Irre, Narren waren zumeist in allen Kulturen und zu allen Zeiten Außenseiter. Jedoch wer weiß schon, dass sich bereits in der Steinzeit Sippen um ihre behinderten Menschen gesorgt haben und ihnen halfen, das Überleben zu sichern. Die alten Ägypter tolerierten behinderte Menschen nicht nur, sie integrierten sie auch als Musiker, Sänger, Hofmeister oder Tierhüter. Der Satz „Das war schon immer so!“ verliert somit seine Gültigkeit. Die Ausstellung baut Vorurteile ab. Von der ersten deutschen Gründung einer Irrenanstalt bis zu den heutigen modernen Werkstätten für behinderte Menschen vergingen nahezu 500 Jahre. Verachtung, Verbannung, Verdrängung, Vertreibung, Vernichtung hießen die historischen Stationen. Erst mit den großen christlichen Anstalten seit Mitte des 19. Jahrhunderts änderte sich langsam die Einstellung der Menschen gegenüber den geistig, psychisch oder körperlich schwerbehinderten Menschen. Der Titel der Ausstellung „Bild-Störung!“ will provozieren, will unseren friedlich scheinenden Alltag stören, fordert uns auf, unser eigenes Menschenbild zu hinterfragen. „Bild-Störung!“ will eine Aufforderung sein, sich an falschen Menschenbildern wie an falschen Überzeugungen zu stören. „Bild-Störung!“ will aber auch so verstanden werden, dass es in Geschichte und Alltag immer beide Kräfte gibt: solche mit einem gestörten Menschenbild und diejenigen, die eine so gestörte Gesellschaft nicht tatenlos hinnehmen. Die Ausstellung wird ergänzt durch einen lokalen Bezug und zwar durch die Darstellung der Unterstützungsangebote für behinderte Menschen in den Lebensbereichen Wohnen, Lernen und Arbeiten in Grevenbroich und Umgebung. Die 1966 gegründete Mosaik Schule, Schule für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung des Rhein-Kreis Neuss in Hemmerden stellt ihre Einrichtung sowie ihre Bildungs- und Erziehungsarbeit vor. Gezeigt werden u.a. künstlerische Arbeiten wie Bilder, Skulpturen oder Nanas von Schülerrinnen und Schülern aus verschiedenen Jahrgangsstufen. Die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Rhein-Kreis Neuss e.V., präsentiert unter dem Aspekt „Leben, Wohnen und künstlerisches Gestalten“ das Lebens- und Wohnumfeld von behinderten Menschen am Beispiel einiger Wohnhäuser und Wohngemeinschaften. Exponate wie Ton-, Holz-, und Pappmascheearbeiten, Keilrahmenbilder oder auch Mandelas sollen die künstlerische Kreativität der in den Wohnhäusern lebenden behinderten Menschen zeigen. Die WfB Hemmerden, die Werkstatt für behinderte Menschen – Lebenshilfe Grevenbroich präsentiert die Arbeitswelt, in der der behinderte Mensch im Mittelpunkt eines vielfältigen Arbeitsangebotes sowie individueller Betreuung und Förderung steht. Auch die begleitenden Angebote von kreativen oder sportlichen Aktivitäten bis hin zu speziellen Fachdiensten aus dem heilpädagogisch – therapeutischen Bereich sind Themen der Präsentation.

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