Mit der Ausstellung "Daidalos. Skulpturen und Bildwerke von Manfred G. Dinnes - Eine Retrospektive" zeigt das Museum Tucherschloss die erste Werkschau nach dem Tod des außergewöhnlichen Künstlers.
Die Verbindung von unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen sowie das Interesse an existentiellen Fragen stehen im Zentrum des Oeuvres des universal (aus)gebildeten Regensburger Kunstprofessors Manfred Dinnes (1950-2012). Einige eindrucksvolle, großformatige Skulpturen, die im Renaissancegarten des Tucherschlosses aufgestellt werden, verweisen auf die enge Verbindung von Kunst und Natur. Ihre organischen Formen und besonderen Farbklänge schwingen in den Bildwerken, die in den historischen Innenräumen des Schlosses präsentiert werden, weiter. Die Ausstellung soll den Betrachter auf eine Reise in die "sagenhafte" Vergangenheit wie auch die eigene Zukunft entführen und ihn mit auch heute noch aktuellen Fragestellungen konfrontieren. Dinnes war fasziniert von der Figur des mythologischen Erfinders und Bildhauers "Daidalos", der sich und seinen Sohn Ikarus aus der Gefangenschaft befreite, indem er Flügel konstruierte, mit denen er in den Himmel entflog wie ein Vogel. Diese Vermessenheit bezahlte der sagenhafte Künstler teuer mit dem Tod seines einzigen Kindes. In den Skulpturen und Bildwerken von Dinnes zeigt sich sein tiefes Wissen um diesen Mythos von menschlicher Zerrissenheit und kurzem Glück, von Ausweglosigkeit und Flucht, Gelingen und Scheitern, Hybris und Fall.