Prophetinnen, Aktricen, Tierfrauen oder Mütter – in unzähligen Zeichnungen hat sich Joseph Beuys vor allem in den 1950er Jahren mit dem Motiv der Frau auseinandergesetzt. Das „weibliche Prinzip“, das er anhand vielfältiger Frauengestalten ausformt, ist für ihn Ausdruck aktiver Energie sowie schöpferischer und intuitiver Kräfte.
In den Grafikräumen werden Radierungen aus dem 1880 erschienenen Zyklus Amor und Psyche von Max Klinger präsentiert sowie Blätter zum Thema „Liebe und Eros“ aus Jugendstil und Expressionismus. Gezeigt wird die gesamte Bandbreite der Thematik von erotischer Ausstrahlung und Anziehung über Paare jeden Alters, Mutter-Kind-Darstellungen bis hin zu religiöser Verzückung.
Der Akt als hohe Kunst: Seit der Renaissance war das Studium des nackten menschlichen Körpers die Voraussetzung für jede gelungene Skulptur. In den seit dem 16. Jahrhundert entstandenen Akademien gehörte Aktzeichnen zum festen Programm der Künstlerausbildung. Zum Inbegriff der Akademie avancierte der Akt schließlich im 19. Jahrhundert. Aus dem Bestand an figürlichen Arbeiten des 19. und 20. Jahrhunderts zeigt das Museum Aktdarstellungen aus allen künstlerischen Gattungen.