Der für seine Spiegelobjekte bekannte Schweizer Künstler Christian Megert ist einer der bedeutendsten Vertreter einer Lichtkunst, die von der Interaktion mit ihrer Umgebung lebt. 1961 formulierte er in dem Manifest ein neuer raum seine bis heute aktuelle künstlerische Intention, einen "raum ohne anfang und ende" zu schaffen.
Mitte der 1950er Jahre schuf Christian Megert zunächst monochrome Material- und Farbstrukturbilder. 1959 setzte er erstmals Spiegel ein, um seinen Bildreliefs mehr Raumtiefe zu verleihen. In den 1960ern war er, von Bern aus agierend, Mitglied und Promoter der europäischen ZERO-Bewegung. In dieser Zeit entstanden auch einige Environments, darunter sein berühmter, für die documenta 4 entworfener Spiegelraum sowie der in dieser Werkschau präsentierte ZERO-Raum, den Megert ursprünglich für eine Ausstellung 1963 in der Frankfurter Galerie "d" entwickelte. Ab Mitte der 1960er Jahre kombinierte der Künstler Spiegel mit Leuchtstoffröhren und Motoren zu lichtkinetischen Objektkästen mit illusionistischer Raumwirkung. Bis heute ist das Material Spiegel Christian Megerts vorherrschender künstlerischer Werkstoff geblieben.
Die Ausstellung im Museum Ritter gibt einen Überblick über Christian Megerts Schaffen und stellt wichtige Werkphasen von den 1950er Jahren bis heute exemplarisch vor. Mit dieser Schau ehrt das Museum Ritter einen bedeutenden Künstler der Sammlung anlässlich seines 80. Geburtstags.