18.03.2007 - 07.10.2007
Unsere Welt steckt voller Bilder: abschreckende Bilder, bekannte Bilder, reizvolle Bilder, schamlose Bilder.
Tagtäglich, ja sekündlich immer neue Bilder, man wähnt sich einer wahren Bilderflut ausgeliefert. Heute selbstverständlicher Bestandteil einer schnelllebigen Zeit, wurden Bilder erst im 20. Jahrhundert zum Massenmedium.
Bilder betreffen jeden von uns, weil sie helfen den Alltag zu bewältigen – doch welche unterschwelligen Botschaften schwingen mit? Informieren Bilder nur oder täuschen sie auch? Welche Bildbausteine ergeben ein Gesamtbild? Die Ausstellung „Augenfutter – Alltagsbilder des
20. Jahrhunderts“ versteht sich nicht als Bilderschau. Vielmehr bietet sie dem Besucher Perspektiven im Umgang mit Alltagsbildern aus der Zeit von 1900 bis 2000 an. Am wichtigsten erscheint hierbei die grundsätzliche Unterscheidung zwischen Darstellung und Bildbotschaft, weil Bilder immer konstruiert und damit im übertragenen Sinn das Resultat der ‚AufnahmeperspektivenÂ’ von Bildproduzenten sind. Ob in der Werbung, in den Nachrichten, in der Zeitung, im Internet oder im Fernsehen, alle Bilder durchlaufen Filter und spiegeln Interessen. Die sprichwörtliche Bilderflut ist in ihrer Gesamtheit weder dokumentiert noch ausstellbar. Deshalb konzentrieren wir uns auf das Zeigen von 22 Bildtypen aus den Themenbereichen Manipulation, Privatsphären und Kreativität. Dazu zählen politische und Reklameplakate, Knipsbilder, Reiseandenken, Kalender, Schlafzimmerbilder, aber auch Tätowierungen, Graffiti, die Traumwelt mit Roy Black und so genannte Bückware – ein ausdrucksstarkes und bewusst weitgespanntes Spektrum an Bildern, die im Alltag eine ‚augenscheinlicheÂ’ Rolle spielten. Die Auswahl der Themen verweist auf die Vielfalt und die Erscheinungsformen von Bildmotiven und den aktiven Dialog zwischen Mensch und medialer Umwelt.