Auch wenn keine schriftlichen Zeugnisse dies belegen, verdanken wir den Weinbau im Vully höchstwahrscheinlich den Römern. Die ersten Schriftstücke, in denen der Weinbau und die Weinkultur erwähnt wurden, stammen aus dem Mittelalter. Der Weinbau war damals schon in der lokalen Wirtschaft verankert. Die Zeitgenossen scheinen die sonnigen Hänge des Vully und den dort produzierten Wein bereits in vergangenen Zeiten geschätzt zu haben. Weitere Zeugnisse und Quellen im Verlauf der Jahrhunderte – unter anderen auch notarielle Urkunden – zeugen von einer dauerhaften Weinbautätigkeit.
Das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts erwies sich aufgrund schlechter klimatischer Bedingungen und Krankheiten wie des echten und falschen Mehltaus der Rebe als eine besonders schwierige und krisenhafte Zeit für den Weinbau. Die Krise erreichte auch die Region um den Mont Vully. Die Reblaus, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für grosse Schäden in vielen europäischen Weinregionen verantwortlich war, erreichte den Vully erstmals im August 1903. Die Krise im Weinbau setzte sich somit bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts fort.
Die Güterzusammenlegung zwischen 1962 und 1992, welche die Neuteilung und das Zusammenführen kleiner Weingüter zum Ziel hatte, sowie die Trockenlegung und die neuen, für Maschinen zugänglichen Wege, führten zu einer Verbesserung von Anbau und Produktion. Das hatte eine positive Auswirkung auf die Qualität des produzierten Weines. Im Jahr 2012 wurde die Vereinigung „Association des encaveurs du Vully vaudois et fribourgeois“ gegründet. Eines ihrer ersten Ziele war es, das Qualitätssiegel AOC für die Weine der Region zu sichern. 2014 zählt die Vereinigung 24 Mitglieder aus den Regionen im Kanton Freiburg und der Waadt.
Die Weine des Vully werden noch heute sehr geschätzt und sind von Erfolg gekrönt. Die Rebsorten sind grundsätzlich noch immer der Chasselas für den Weisswein und der Pinot Noir für den Rotwein. Unter diesen Weinen gibt es einige Spezialitäten, die in den letzten Jahren besonders erfolgreich waren und an Bedeutung gewonnen haben.
Folgende Themen stehen in der Ausstellung im Fokus: Lokalisation und historischer Überblick, die Weinlese, der Weinbau und die Kelterarbeit. Auch werden die Portraits der Mitglieder der „association des encaveurs du Vully vaudois et fribourgeois“ ausgestellt und gezeigt. Die Besucher werden über 80 verschiedene Aufnahmen des Freiburger Fotografen Nicolas Brodard aus den Jahren 2013 und 2014 bestaunen können. Historische Objekte, Archivdokumente sowie alte Aufnahmen ergänzen die Ausstellung und runden sie ab.