In der Sammlung des Museum Morsbroich befinden sich zahlreiche Werke, die einen magischen Charakter aufweisen. Vor allem Mitte der 1960er trafen die Interessen der Künstler, die den mittlerweile überkommenen Spätsurrealismus zeitgemäß aktualisieren wollten, auf glückliche Weise zusammen mit den Interessen der Kunsthistoriker in Morsbroich: Sowohl die Produzenten als auch die Vermittler erkannten in der Magie eine Perspektive zur Deutung der Welt.
Die Ausstellung zeigt Spitzenwerke und Wiederentdeckungen, magische Werke, zu denen Fetischobjekte von Joachim Bandau genauso zählen wie die kombinatorischen Leinwandarbeiten von Michael Buthe und die totemistischen Gemälde von Adolf Fleischmann. Lucio Fontanas Erwartungen öffnen mit Schnitten in die Leinwand das Bild in einen tiefen, mystischen Raum, den auch Yves Klein mit seinen blauen Bildern betritt. Hermann Nitsch erinnert mit seinen Schüttbildern an religiöse Praktiken, während Vic Gentils riesige kultische Objekte aus Klaviertasten in den Raum stellt. Bernard Schultze erschafft gleich eine neue Spezies (Migofs), und seine Frau Ursula erfindet traumhafte, phantastische Welten.