07.03.2010 - 09.05.2010
Als umfassende Werkschau des 1967 in Stuttgart geborenen und in Berlin lebenden Künstlers Albrecht Schäfer zeigt die Ausstellung Arbeiten aus unterschiedlichen Jahren sowie neue, explizit für den Ort konzipierte Werke.
Mit unterschiedlichen Medien – wie Installation, Skulptur, Video, Frottagen und Collagen sowie Zeitungsausschnitten – schafft der Künstler immer wieder Arbeiten zum Thema Tageslicht, Kunstlicht, Lampen, Schatten. Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Aus diesem Grunde setzt die Einladung an Albrecht Schäfer auch eine 2007 begonnene lockere Ausstellungsreihe fort, die Künstler bittet, die besonderen architektonischen Gegebenheiten des Museum Morsbroich zu reflektieren, für dessen Architektur eines neobarocken Wasserschlosses Licht und Bewegung wesentliche Elemente darstellen.
In der Installation Ein Tag durchzieht der Künstler die gesamten Ausstellungsräume sowie das Foyer des Museums mit einer einzeiligen Textlinie, die als inhaltliches und thematisches Konzept die Klammer der Ausstellung bildet. Der Text wird einer Tagesausgabe der Zeitung Die Welt entnommen, die in ihrem Layout aufgebrochen und Satz für Satz zerschnitten wird. Die so entstehende Textlinie wird auf Augenhöhe auf die Wand montiert – unterbrochen allein von den jeweils zugehörenden Abbildungen. So entsteht ein Koordinatensystem, das die Installation der weiteren Arbeiten – „über“ oder „unter“ der Linie – bestimmt. Die Linie selbst wird aus der Distanz betrachtet zum Horizont. Aus der Nähe gesehen ist der Text als fortlaufender Textfluss erneut lesbar, der Lesefluss unterstützt die architektonische Idee der Abfolge von Raum zu Raum.
Eine aus Dachlatten bestehende „Tonne“ sowie ihr aus dem gleichen Material bestehendes Gegenstück „Spinne“ sind weitere, auf den konkreten Ausstellungsort bezogene Arbeiten. Die Konstruktion der in einem der großen Eckräume montierten Spinne wird wie diejenige der Tonne allein durch ein gegenseitiges Spannungsverhältnis aufrechterhalten. Die bei der Spinne von den Ecken des Raumes zur Mitte hin gebogenen Dachlatten versperren dem Betrachter den Eintritt in den Ausstellungsraum, während die im zentralen Ausstellungsraum installierte, bauchige Tonne auf die Symmetrie des Ortes anspielt und den Besucher auffordert, sie zu umkreisen.
Albrecht Schäfer. Ein Tag wird von Stefanie Kreuzer kuratiert.