Museum Lichtenberg (Foto: KULTURpur)
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Museum Lichtenberg im Stadthaus

Museum Lichtenberg (Foto: KULTURpur)
Museum Lichtenberg (Foto: KULTURpur)

Türrschmidtstr. 24
10317 Berlin
Tel.: 030 57 79 73 88 12
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Öffnungszeiten:

Di-Fr, So 11.00-18.00 Uhr

Stein | Schlacke| Beton – Neues Bauen in Lichtenberg

26.06.2015 - 28.02.2016

Der Bezirk Lichtenberg wird in der allgemeinen Wahrnehmung nicht selten mit der „Platte“ in Verbindung gebracht, aber der damit einher gehende negative Beigeschmack hält einer genauen Betrachtung nicht stand. Wenn anderswo die Bauten der Moderne des 20. Jahrhunderts auf Touristenrouten verzeichnet und große Gebäudeensembles als Kulturerbe ausgewiesen sind, stehen vergleichbar bedeutsame Bauwerke in Lichtenberg am Rande der allgemeinen Aufmerksamkeit – auch das ganz zu Unrecht.
Mit der Ausstellung „Stein.Schlacke.Beton –Neues Bauen in Lichtenberg“ greift das Museum Lichtenberg ein lange geplantes Thema auf, das die Geschichte des Bauens nicht nur als einen Gegenstand von lokaler Bedeutung erfahrbar machen will.
Wie an keinem anderen vergleichbaren Ort finden sich auf unserem heutigen Territorium Bauten und Bauweisen, die eines verdeutlichen: eine neue Epoche der Geschichte, das industrielle Zeitalter, brachte notwendig auch die Industrialisierung des traditionellen Baugewerbes mit sich. Das betrifft Bauweise und Baustoffe gleichermaßen. In Lichtenberg lässt sich diese Geschichte in zwei Jahrhunderten verfolgen. Von den Siebzigerjahren des 19. bis in die Achtzigerjahre des 20. Jahrhunderts sorgten Stein, Schlacke und Beton für neue Wege in der Wohn- und Nutzbebauung. Englischer Beton der Portland-Zement AG unter Beimischung von Schlacke wurde für die effizienten und billigen Bauten in der Victoriastadt eingesetzt. In Karlshorst stehen, ungenutzt und kaum bekannt, Flugzeughallen. Sie gehören zu den letzten in Deutschland noch erhaltenen und schon 1907 errichteten Großhallen in Spannbetonbauweise. In Friedrichsfelde entstand die erst in Deutschland gebaute Kleinsiedlung in Großtafelbauweise. Betonguss- und Krantechnik wurden hier erstmals in Serienproduktion erprobt. In der Nähe der Landsberger Allee bauten 1962 engagierte Architekten den Prototyp der „DDR-Platte“, den Experimentalbau P 2 Fennpfuhl. Die auf der Grundlage dieses Typs entwickelten WBS Reihen wurden weltweit zu 80 Millionen Wohnungen verbaut.

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