Die ukrainische, heute in Berlin lebende Fotografin Mila Teshaieva (geb. 1974) war in den Jahren 2014 und 2015 mehrfach zu Gast auf der Insel Föhr. Als Artist-in-Residence am Museum Kunst der Westküste entwickelte sie die Fotoserie "Die Insel". Der Künstlerin gelang es, enge Kontakte zu den Föhrern beziehungsweise Föhringern zu knüpfen und sie, inszeniert in nächtlicher Dunkelheit, in ihren jeweiligen Arbeits- und Freizeitwelten zu porträtieren.
Mila Teshaieva macht in ihren Fotografien die Innenwelten der Insel Föhr sichtbar, deren Bewohner sich ihren Traditionen, ihrer Sprache und ihrer Natur sehr verbunden fühlen. Die über 40 Light-Paintings legen in ergreifender Poetik offen, wie die Dargestellten – die meisten von ihnen mit friesischen Wurzeln – unbewusst den Konflikt zwischen Tradition und Modernität auszuloten versuchen.
Nur das sanfte Licht einer Taschenlampe ruft die einzigartige Bildästhetik hervor. Die Aufnahmen tragen entscheidend zum Verständnis von kultureller Identität und insularen Besonderheiten bei und geben Hinweise auf die Gefährdung und den Wandel dieser Lebenswelt.
Mila Teshaieva hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den 1. Preis in der Rubrik „NPPA Best of Photojournalism 2010“, den „Critical Mass Book Award“ sowie den „PDN Photo Annual 2013“. Kürzlich wurde sie nominiert für den Shpilman International Prize for Excellence in Photography. Ihre Fotografien, die in diversen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten sind, wurden zuletzt im Patrick and Beatrice Haggerty Museum of Art (Milwaukee/ Wisconsin, 2015), auf der Photoquai Biennial (Paris, 2015) sowie im Museum Kunst der Westküste (2014) ausgestellt.
Die neue Fotoserie der Künstlerin wird mit der Ausstellung „Mila Teshaieva – Die Insel“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der im Kehrer-Verlag erschienene Bildband "Mila Teshaieva – InselWesen" ist im Museumsshop und im Buchhandel erhältlich.