24.05.2009 - 02.08.2009
Ort: Rathaushalle / Festsaal - Marktplatz 1
„Männer sind nicht mehr das, was sie einmal waren“. Diese oft und auch zu Recht getroffene Behauptung wirft die Frage auf: Was sind sie jetzt und was waren sie eigentlich mal?
Befragen wir diesbezüglich die Werke von so unterschiedlichen Künstlern wie Anton von Werner und Moritz Götze, so kommen wir zunächst einmal dem künstlerisch ästhetischen Anderssein näher. Das begründet sich aber nicht zuletzt aus dem Altersunterschied und damit einer Sozialisation im Kaiserreich bzw. in der Bundesrepublik Deutschland. Doch nicht nur die Zeitgenossenschaft trennt die beiden Maler. Vielmehr ist es das jeweils andersartige gestalterische Temperament, das die Besonderheiten des Einzelnen in unserer Präsentation so intensiv hervortreten lässt.
Das zweifellos vorhandene künstlerische Talent von Werners, verbunden mit seiner handwerklichen Perfektion auf der einen Seite, sowie die fast fotorealistische Ausführung in Verbindung mit der Erfüllung aktueller politischer Vorgaben auf der anderen, lassen ihn heute noch als zwiespältige Künstlerpersönlichkeit erscheinen.
Gerade der direkte thematische Dialog von Moritz Götze mit von Werners Werken verspricht so eine überaus interessante Ausstellung, denn der 122 Jahre jüngere Götze arbeitet im Unterschied zu diesem ohne jedes politische Kalkül und geht auf die ihm eigene Weise mit der Neugierde sinnlicher Unschuld und ohne jedes Pathos auf die optischen Artefakte der Geschichte ein.