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Museum Junge Kunst (Rathaushalle)


Marktplatz 1
15230 Frankfurt/Oder
Tel.: 0335 401 560
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-17.00 Uhr

50 Jahre Museum Junge Kunst – 50 Jahre Ausstellungen, Plakate, Kataloge, Einladungen

11.10.2015 - 01.11.2015

Der Aufbau der Galerie begann im Januar 1964. Aber offiziell wurde sie anlässlich der 5. Oderfestspiele im Oktober 1965 gegründet – und am 4.Juni startete bereits eine erste Sonderausstellung mit Bildern von FDGB Kunstpreisträgern in der Rathaushalle. Dieser Ort blieb bis 1990 für die Dauerausstellung reserviert. Danach gab es keine Dauerausstellung mehr. Dafür zeigt man einmal jährlich Arbeiten aus der Sammlung unter verschiedenen Gesichtspunkten und dazu noch Sonderausstellungen. Ab 1966 standen bis Mitte 2003 in einer Gründerzeitvilla Räume für weitere Expositionen zur Verfügung. Seitdem Verkauf der Villa durch die Stadt, wird als neuer Ausstellungsort der sogenannte PackHof für bis zu fünf Sonderausstellungen genutzt.
Gründungsdirektor war der gelernte Gebrauchsgrafiker Karl-Heinz Maetzke (1915-2000). Nach dem Antritt seines Ruhestandes 1983 übernahm der Kunstwissenschaftler Karl-Heinz Kukla (1934-1987) von 1984 bis 1987 die Leitung. Anschließend arbeitete die Literaturwissenschaftlerin Dr. Waltraud Endler bis 1989 als amtierende Direktorin. Danach erhielt der Historiker Rudolph Quaiser (1939) bis zum Zusammenbruch der DDR den Direktorenposten. 1990 übernahm die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Dr. Brigitte Rieger-Jähner (1949) diesen. 2001 beschloss die Stadt die Fusion zwischen dem Stadt- und Regionalmuseum Viadrina und dem Museum Junge Kunst. Seitdem war Prof. Dr. Dr. Brigitte Rieger-Jähner bis 2014 Direktorin beider Museen.
Bis 1992 standen den jeweiligen Direktoren 9 wissenschaftliche Mitarbeiter zur Verfügung. Fünf Jahre lang waren es noch zwei und danach verblieb dem Museum ein Wissenschaftler. Von 1965-1991 hieß die Einrichtung Galerie Junge Kunst. Bis zum September 1993 galt die Bezeichnung „Galerie Junge Kunst, Museum für zeitgenössische Kunst“ und ab Oktober 1993 gibt es den heutigen Namen Museum Junge Kunst Frankfurt (Oder).
Im Jahr 2005 wurde anlässlich des vierzigjährigen Jubiläums des Museums der Blick auf den Sammlungsbestand der Handzeichnungen und Druckgrafiken gelenkt. Ebenso würdigte der Artikel „Kleckse ohne Parteibindung“ in „Die Zeit“(11.11.2010) die einmalige Sammlung. Mit dieser opulenten Ausstellung wird nun der fünfzigjährigen Ausstellungsgeschichte gedacht, die in der DDR- Museumsgeschichte und in der gesamtdeutschen Museumslandschaft etwas Besonderes ist.
Etwa 230 Plakate und rund 160 Einladungen bzw. Kataloge geben einen aufschlussreichen, aber nicht vollständigen Einblick in Aktivitäten, die gewiss um die 500 Ausstellungen umfassen. In einem Handapparat sind zudem über 150 Publikationen einsehbar. Des Weiteren gibt ein Begleittext Auskunft über die Ausstellungshistorie, über die Kuratorenschaft und über den Grafiker des Printproduktes. Ab 1990 konnten zum Beispiel fast lückenlos alle 223 Ausstellungen belegt werden.Doch für die Zeit davor ist die Archivlage nicht so günstig. Deshalb sind einige Plakate Leihgaben des Stadtarchivs Frankfurt (Oder). Dafür gilt unser Dank.
Alles ist chronologisch konzipiert und reicht vom ersten Galerieplakat, über originalgrafische Plakate und A3 Farbkopien bis zur Jetztzeit. Der Besucher begibt sich somit auf eine kunsthistorische und kulturpolitische Zeitreise. Er erfährt anhand von Ausstellungstiteln und Künstlernamen den jeweils herrschenden und geduldeten, oder eben nicht geduldeten politisch-ästhetischen Zeitgeist in den Ausstellungsräumen.

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