Die rasante Entwicklung der motorgetriebenen Bewegung, der Siegeszug der Kraftfahrzeuge in der modernen Gesellschaft, ist auch den Karikaturisten nicht verborgen geblieben. Fritz Wolf, der ab 1950 fünfzig Jahre lang das Tagesgeschehen begleitete, lenkte in seinen Bilderfolgen - Bilder aus der Provinz - den Blick auf mitmenschliche Konflikte, auf ausufernde Repräsentationsbedürfnisse, auf Schwächen in unserer Gesellschaft.
Aber auch die Umsetzung in politisches Handeln und die damit verbundenen Probleme sind Stoff für die tagesaktuelle Kritik. Schließlich verschont Wolf die prominenten Politiker selbst nicht, er zeigt sie sogar symbolhaft auch bei anderen Aktivitäten.
Von der Fritz Wolf-Gesellschaft, die Zugriff auf eine Sammlung von über zehntausend Originalgrafiken hat, wurde eine Auswahl von sechzig Bildern zusammengestellt, die in den früheren Jahren der Motorisierung entstanden sind. Diese weisen auf Auseinandersetzungen, auf Wunschträume oder tägliche Konflikte mit der Mobilisierung hin. Sie sollen anregen zum Schmunzeln, zum Nachdenken, vielleicht auch zur Selbsterkenntnis. Und sie sollen zugleich erinnern an den begnadeten Künstler Fritz Wolf, der 2001 überraschend starb.