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Museum im Bellpark


Luzernerstrasse 21
6011 Kriens
Tel.: 041 310 33 81
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi-Sa 14.00-17.00 Uhr
So 11.00-17.00 Uhr

Der Renggbach und seine Meister - Vom Umgang mit einem Naturrisiko

21.05.2016 - 07.05.2017

Wenn aus dem Westen ein extremes Gewitter an der Pilatuskette hängen bleibt, fallen im etwa 12 Quadratkilometer grossen Einzugsgebiet des Renggbachs innerhalb von wenigen Minuten unglaubliche Wassermengen an. Der Abfluss wie auch das mobilisierte Geschiebe müssen über das Renggloch abtransportiert werden. Würde der Renggbach ausbrechen und über den Krienbach ablaufen, drohte eine Hochwasserkatastrophe für Kriens und Luzern.
Diese Gefahr ist nicht neu und, um ihr zu begegnen, wurde durch die Jahrhunderte ein weit verzweigtes System von etwa 700 Bachsperren und Verbauungen angelegt, das heute aufwändig unterhalten werden muss. Seit 1887 sorgt die Renggbachgenossenschaft für den Unterhalt der Bauwerke. Der von ihr beauftragte Renggbachmeister – ein Amt, das seit Generationen innerhalb der Familie Haas vom Längacher Hof im Obernau weitergegeben wird – hat die Pflicht die Verbauungen regelmässig zu kontrollieren. Der Renggbach hat für die Krienser Geschichte auch seine guten Seiten. Ohne seine Wasserkraft wäre die Ansiedlung des lokalen Gewerbes und der Industriebetriebe seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kaum möglich gewesen.
Die Ausstellung im Museum im Bellpark berichtet über die Naturrisiken, die sich aus der besonderen geologischen und topografischen Situation ergeben und zeigt in Fotografien, historischen Plänen und Originaldokumenten aus dem Staatsarchiv Luzern auf, welche Massnahmen in unterschiedlichen Zeiten zur Bändigung des Baches getroffen wurden. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Kanton Luzern, Abteilung Natur-gefahren und der Renggbachgenossenschaft Kriens. Sie basiert auf Recherchen des Historikers Gregor Egloff, Staatsarchiv Luzern. Die Eröffnung der Ausstellung ist terminlich koordiniert mit dem internationalen Kongress «Interpraevent 2016» zumThema Naturgefahren (30. Mai bis 2. Juni), der unter dem Patronat des Kantons Luzern steht. Das Projekt wird in dankenswerter Weise unterstützt durch verschiedene private Engagements.

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