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Museum im Bellpark


Luzernerstrasse 21
6011 Kriens
Tel.: 041 310 33 81
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi-Sa 14.00-17.00 Uhr
So 11.00-17.00 Uhr

Pasta

25.08.2014 - 22.02.2015

Im Jahre 1855 gründeten die beiden Krienser Unternehmer Xaver Degen jun. und sein Bruder Martin Degen die Getreidemühle und Teigwarenfabrik. Sie gilt als eine der ersten industriellen Produktionsstätten für Teigwaren in der Schweiz und verdeutlicht die veränderten Essgewohnheiten, die sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Folge der Industrialisierung durchsetzten.
Die Teigwarenfabrik der Gebrüder Degen etablierte sich schnell und ihre Produkte waren über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. Wie die Auszeichnungen an Welt- und Landesausstellungen belegen, genossen die Teigwaren aus Kriens, die sich insbesondere durch ihre Form und Qualität auszeichneten, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sogar schweizweit einen guten Ruf.
Die Krienser Fabrik stand in einem harten Konkurrenzkampf mit den beiden nahe gelegenen Teigwarenfabriken in Horw und Luzern. Im Jahre 1899 schlossen sich die drei Fabriken zusammen und gründeten die Centralschweizerische Teigwarenfabrik AG Luzern, später auch bekannt unter dem Kürzel «TAGL». Diese Fusion führte zu einer Zusammenlegung der Produktion und zum Ausbau des Standortes in Kriens. Das heutige bauliche Erscheinungsbild der ehemaligen Teigwarenfabrik ist im Wesentlichen auf diese Erweiterungen zwischen 1900 und 1920 zurückzuführen.
Bereits im Jahr 1928 kam es zu einer weiteren Fusion mit der Teigwarenfabrik Wenger & Hug AG. Unter der zentralisierten Leitung in Gümligen (BE) wurde in Kriens während nahezu vierzig Jahren ein vielfältiges Sortiment hergestellt. Die Teigwarenproduktion musste 1967 eingestellt werden und die Liegenschaft wurde 1977 von der Gemeinde Kriens übernommen. In der Folge beherbergte die sogenannte «Teiggi» das Jugendhaus und war gleichzeitig fruchtbares Biotop für das kulturelle Schaffen der Region. Nach dem positiven Resultat der Abstimmung «Zukunft Kriens» steht die Liegenschaft vor einer bedeutenden Umstrukturierung und grundlegenden baulichen Erneuerung.
Angesichts der anstehenden Veränderungen thematisiert die Ausstellung die Geschichte der Teigwarenfabrik und ihrer Nutzungen. Das Projekt basiert auf einer Recherche des Historikers Lukas Emmenegger und wird durch das Museum im Bellpark in Zusammenarbeit mit dem Grafikbüro meierkolb realisiert. Parallel zur Ausstellung erscheint eine Publikation über die Geschichte der Krienser Teigwarenfabrik, die von der Baugenossenschaft Wohnwerk Luzern herausgegeben wird und anlässlich der Ausstellungseröffnung erstmals vorgestellt wird.

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