15.04.2007 - 16.09.2007
Fliesenkunst aus acht Jahrhunderten
Seltene Tonfliesen aus dem hohen Mittelalter, farbenprächtige Majolikafliesen der italienischen Renaissance sowie Fayencenfliesen mit groteskem Dekor aus dem Schloss Écouen bei Paris, ferner barocke Fliesen aus Spanien und aus den Niederlanden bis hin zu Beispielen aus dem 19. Jahrhundert belegen die außerordentliche Wertschätzung der Fliese im Bereich der vornehmen Raumkunst. Mehr als 350 kostbare Exponate geben einen Einblick in die Geschichte der europäischen Fliesenkunst vom 12. Jahrhundert bis zu den Anfängen des Jugendstils.
Die Ausstellung präsentiert die erst seit kurzem aufgearbeitete, zwischenzeitlich bereits legendär gewordene Privatsammlung des renommierten Schweizer Archäologen und Kunstwissenschaftlers Dr. Robert Forrer (1866-1947), wie sie vom Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund im Wettstreit mit größten internationalen Museen angekauft werden konnte. Im Museum Huelsmann ist sie insgesamt auf drei Ebenen des Hauses zu sehen.
Besonders beeindrucken den heutigen Betrachter die frühen Beispiele, die aus Kirchen, Klöstern und Burgen stammen, so auch aus der Abteikirche von Cluny, dem Zisterzienserinnenkloster Marienhausen, aus Siena und Florenz und aus dem maurischen Spanien. Vielfältig und skurril sind die verwendeten Motive, unter den Darstellungen finden sich Ritter, Mönche, Fabelwesen, heraldische Tiere und rätselhafte Zeichen. Ornamente fügen sich über mehrere Fliesen hinweg zu großen Rapport- und Kreismustern zusammen. Bemerkenswert erscheinen auch die differenzierten Herstellungstechniken, die sich aus nächster Nähe am Objekt studieren lassen.
