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Museum Huelsmann - Direktorenvilla im Ravensberger Park


Ravensberger Park 3
33607 Bielefeld
Tel.: 0521 51 37 67
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Öffnungszeiten:

Di-Sa 14.00-18.00 Uhr
So 11.00-18.00 Uhr

Barbara Esser und Wolfgang Horn: Guter Stoff

16.04.2010 - 29.08.2010
Seit 1993 entwickeln die Textildesignerin Barbara Esser und der Architekt Wolfgang Horn gemeinsame Projekte. Mit seinen experimentellen Arbeiten hat sich das Künstlerduo in der internationalen Textilszene einen Namen gemacht und wichtige Auszeichnungen, darunter den begehrten Staatspreis für Kunsthandwerk Nordrhein-Westfalen 2007, erhalten. Die farbigen Raumobjekte und faszinierenden Stoffe werden eigenhändig von Barbara Esser am elektromagnetisch gesteuerten Schaftwebstuhl gefertigt. Es sind ausgewogene Kompositionen in leuchtenden Farben mit raffinierten Oberflächenwirkungen. Sie lassen an konstruktivistische Malerei denken und auch an die wegweisenden Textilien, die in der Weberei am Bauhaus entstanden sind. Vorbilder der gezeigten Werke sind allerdings weniger die Werke der klassischen Moderne als die Erfindungen unserer Zeit. In jedem Fall gibt es sinnlich erfahrbare Stoffe zu sehen, sie wurden als Unikate produziert und laden dazu ein, einfach nur bestaunt zu werden. Esser und Horn verknüpfen klassisches Weberhandwerk mit heutigen Techniken und Materialien. Sie experimentieren nicht nur mit textilen Techniken, sondern arbeiten auch mit ungewöhnlichen Präsentationsformen und eröffnen so neue Sehweisen auf die Welt der Stoffe. Dabei treten die beiden Künstler mit konzeptionellen Arbeiten im Außenraum auf, Bezug nehmend auf große Strukturen, die das Stadtbild sowohl in vertikaler Form als auch in Gestalt von Flächen bietet. Dokumentationen dieser Projekte können ebenfalls hier studiert werden. In der Ausstellung werden über vierzig, zumeist großformatige Arbeiten der Künstler präsentiert, sie stammen aus den Jahren 1996 bis heute. Aus einer Arbeit entwickelte sich dann auch das heutige Logo von Esser/Horn. So erscheint der in Webstrukturen auftretende, freundlich lächelnde Totenkopf – im Rapport gesetzt und von ferne betrachtet – als schwarzweißes Pepita, als klassisches Muster der etablierten Mode. Vor dem Hintergrund der Bielefelder Stadtgeschichte, die geprägt ist von einer alten und hochstehenden Textilindustrie, erhält diese Ausstellung eine ganz besondere Bedeutung. Die Ausstellung „Guter Stoff“ weist ganz klar in die Zukunft und lässt doch nicht außer Acht, wo die starken Wurzeln deutscher Textilkunst liegen.

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