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Museum Gegenstandsfreier Kunst


Marktstraße 10
21762 Otterndorf
Tel.: 04751 97 9999
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-13.00 u. 15.00-18.00 Uhr
Sa u. So 15.00-18.00 Uhr

Joseph Marioni

10.11.2013 - 12.01.2014

Joseph Marioni (*1943 in Cincinnati, Ohio, lebt und arbeitet in New York) ist in der Tradition von Sol LeWitt, Donald Judd und gleichzeitig Ad Reinhard oder Robert Ryman einer der herausragendsten Künstler Amerikas. Die Ausstellung zeigt neben seinen Gemälden erstmals in dieser Bandbreite Teile seines 40igjährigen grafischen Ceuvres. Malerei ist eine visuelle Kunst, und ihre Funktion schliesst eine sinnlich erfahrbare Anteilnahme an einem Dauerzustand des Sehens ein. Was die Malerei von anderen Kunstformen unterscheidet, ist ihre ästhetische Aktualität als flache Ebene gemalter Farbe. Es bleibt die Frage, wofür jene Bedingung des Seins innerhalb der menschlichen Identität empfänglich ist. Ein Gemälde ist eine Ortsbestimmung aufgrund der materiellen Bedingungen seines Körpers. Ein Platz ist nach unserer Erkenntnis einer flachen Ebene verwurzelt, und unsere Wahrnehmung der Einzigartigkeit seines Wesens ist abhängig von der Wahrnehmung der Malerei als einer spezifischen Stelle seiner Gestalt. Ein Bild ist die visuelle Ortsbestimmung seines eigenen Wesens. Wenn wir jedes Bild als Position seiner Identität und weniger als Wiedergabe oder Abstraktion von irgendeiner,anderen Identität ansähen, könnten wir beginnen zu verstehen, warum z.B. eine gotische Ikone kein Zeichen für Gott war; sie galt als die Stelle religiöser Erfahrung, eine Vision Gottes.[…] Die Betrachtung der Malerei ist das Sich-befinden-vor als Zeit und Position.
Josef Marioni, Malerei als Sprache, S. 298-303, in: Das Gedächtnis der Malerei, Ein Lesebuch zur Malerei, Hrsg. S. Omlin und B. Wismer, Aargau, Köln 2000

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