Seit Mitte der 80iger Jahre ist er eine Schlüsselfigur in der europäischen Kunstszene. Zunächst in die Neo-Geo Bewegung eingeordnet, entwickelte sich seine Kunst stetig in Richtung einer Konzentration auf den Ausstellungsort und dessen Architektur. Die Werke, zumeist aus synthetischen Industriematerialien gefertigt, weisen meist raumfüllende Dimensionen auf. Sie bewegen sich zwischen Pop- und Technoästhetik, so wie sie die zeitgenössische Mode, den Lifestyle, aber auch die triviale Layout-Kultur reflektieren. Die Serie der Color Foils sind am Computer hergestellte Bilder, die in hochwertige Farbfolien auf Aluminium übertragen werden. Wie bei einer modernen Collage überlagern sich hier geometrische und amorphe Formen auf einem monochromen Untergrund. Zwar erscheinen die Bilder wie rein abstrakte Konstruktionen, dennoch wecken sie vielfältige Assoziationen an bekannte Motive oder Gegenstände, da Rockenschaub die Color Foils aus Fragmenten der visuellen Kultur abgeleitet hat. Rockenschaub: „Realistische und unterscheidbare Elemente werden in einer neuen Situation neu kontextualisiert; daraus baut sich eine völlig neue persönliche Bildwelt auf, die Spannungen in der Psyche des Betrachters hervorruft, dessen visuelle Wahrnehmung überflutet wird.
Exzerpt aus „Texte zu Gerwald Rockenschaub“ Galerie Mehdi Chouakri, Berlin