30.10.2010 - 02.01.2011
Gerold Millers künstlerische Arbeiten spüren dem ideellen Gehalt einer sich als abstrakt-konkret definierenden Kunst über Gegen-Bilder und Gegen-Formen nach. In ihnen ist der visionäre Kern des Modernismus gespeichert, aber eben nur in Form von subjektiv interpretierbaren An-, Hin- und Durchsichten. Die Metaphysik, jener ideologische Klotz am Bein der frühen Abstraktion, schwebt nicht länger über den längst geplünderten Gräbern der Moderne, sondern situiert sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Dingwelt. Im Werk Gerold Millers bindet eine horizontale Achse bildkünstlerischer Findungen das Oben und Unten, das Davor und Dahinter in die schiere physikalische Präsenz des Jetzt, Hier und Heute ein. Das Objekt rettet in seiner puren Funktionalität das Dazwischen ( Aber wie meinte einst der Dichter: „Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muss man die Tatsache achten, dass sie einen festen Rahmen haben .“