Ferdinand Kramer gilt als einer der wichtigsten Architekten und Designer der deutschen Gestaltungsmoderne. Mit neuen Vorstellungen vom Gebrauch der Dinge – den Begriff „Mobil-iar“ nahm er wörtlich – verlieh er den sich verändernden Lebensverhältnissen im 20. Jahrhundert Ausdruck und Gestalt. Wie für ein Warenhaus und lange vor Unternehmen wie IKEA schuf Kramer flexible Möbel zum Selbst-Zusammenbauen, modulare Möbelsysteme sowie zerlegbare Tische und Schränke.
Es ist zudem die Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen, das Mitdenken des – immer auch sozialen – Umraumes in einem Prozess des Gestaltens, der sich speist aus dem Geist einer veränderten Sicht auf die Welt, es sind Attribute wie Einfachheit, Variabilität, Klarheit und Benutzbarkeit, die seine Arbeiten ausmachen.
Heute erleben Kramers Entwürfe vom Türdrücker bis zum Couchtisch ein Revival, stehen sie doch für Werte wie Langlebigkeit, Zeitlosigkeit und Nachhaltigkeit, die in Zeiten schwindender Ressourcen wieder von größter Aktualität sind.