18.02.2012 - 10.06.2012
Die umfassende Retrospektive William N. Copleys (1919-1996) im Museum Frieder Burda präsentiert über 80 Werke des Amerikaners, der als Galerist, Künstler, Schriftsteller und Verleger seit Mitte der 1940er Jahre ein wichtiger Vermittler zwischen den Surrealisten und der Pop Art-Bewegung war und zu den eigenwilligsten Persönlichkeiten der Kunstszene gehört.
Die meisten der ausgestellten Arbeiten stammen aus dem Nachlass des Künstlers, viele davon werden erstmals öffentlich gezeigt. Auch der umfangreiche Werkkomplex, der sich in der Sammlung Frieder Burda befindet, wird in der Ausstellung präsentiert. In der Tradition von Dada, Surrealismus und amerikanischer Pop Art setzt sich William N. Copley in seinen Bildern auf ironische Weise mit dem erotischen Spiel zwischen Mann und Frau in all seinen Facetten auseinander. Schon früh findet er zu seinem eigenwilligen Stil, der sich in erster Linie an den beiden Hauptprotagonisten seiner Bildergeschichten manifestiert: Wohlproportionierte Blondine in rosiger Nacktheit trifft auf einen kleinen Mann im Anzug, der bewaffnet ist mit den Symbolen der Ehrwürdigkeit und des sublimen Sex - dem Regenschirm und der Melone. Copleys Werk ist eine einzige bildgewordene Huldigung an die bewegenden Mächte des Eros. Allerdings belässt es Copley nicht bei naiv schönen Bildern, sondern entwickelt inhaltlich einen Tiefgang, der sich dem Betrachter erst durch genaues Hinschauen und die Verbindung zwischen Darstellung und Bildtitel erschließt.