24.03.2012 - 02.09.2012
Erstmals in der Schweiz zeigt das Museum Franz Gertsch eine grosse Ausstellung der fulminanten Gemälde und sinnlichen Zeichnungen der deutschen Künstlerin Cornelia Schleime (Räume 1-3 und Kabinett).
Cornelia Schleime gehört zu den bedeutendsten Malerinnen der Gegenwart. Sie wurde 1953 in Ostberlin geboren und übersiedelte 1984 unter dramatischen Umständen nach Westberlin. Heute lebt und arbeitet sie in Berlin und Brandenburg.
Es sind fast ausschliesslich Frauen, die sie malt, zeichnet, aquarelliert. Cornelia Schleime hat nicht nur einen phänomenalen Instinkt für die Farbe, ihre Figuren leben ebenso sehr aus der Erotik der Linie wie auch aus einem mythischen Ineinanderwirken von Mensch-, Tier- und Vogelwesen: Geweihe werden zu Antennen, Haare, in Zöpfen geflochten, zu Tentakeln. Eine Mythologisierung findet dennoch nicht statt, denn wie in einer Serie von 2010 bezeichnet sie diese Verbindungen als "Camouflage".
Die zum Teil grossformatigen Bilder üben eine Faszination aus, der man sich kaum entziehen kann, Cornelia Schleime gelingt etwas Besonderes: Sie weiss das Individuelle in einer Farbexplosion zu generieren, eine Körperlinie in eine Lichtspiegelung zu tauchen, Handlungen in die Intimität einer Selbstreflexion einzubinden. Stets sind ihre Figuren bestimmte Figuren, sowohl in Ausdruck, als auch in Blick und Haltung.
Bei der Ausstellung im Museum Franz Gertsch handelt es sich um ihre erste grosse Ausstellung in der Schweiz. Gezeigt werden über zwanzig meist grossformatige Gemälde mit Acryl, Schellack und Asphaltlack auf Leinwand sowie knapp vierzig Zeichnungen mit Aquarell und Tusche auf Papyrus, Bütten- oder Japanpapier. Die insgesamt knapp sechzig Werke, die zum grossen Teil das erste Mal öffentlich gezeigt werden, datieren von 1994 bis 2011.